Regina Pfitzer: Vom Lehrling zur Exportleiterin und Ausbilderin

Regina Pfitzer: Vom Lehrling zur Exportleiterin und Ausbilderin

Das Vorstellungsgespräch der 14-jährigen Regina Pfitzer für eine Lehrstelle als Industriekauffrau bei MAPAL steht unter keinem guten Stern. Auf dem Weg stürzt sie mit dem Fahrrad, verliert dabei einen Zahn und erscheint deshalb mit geschwollener Lippe und etlichen Abschürfungen zum Gespräch – das auch noch der als streng bekannte Chef Dr. Georg Kress höchstpersönlich führt. Der reagiert gelassen, sagt lediglich, „bis sie mal Großmutter ist, ist das alles verheilt“ und gibt ihr den Lehrvertrag.

Einige Monate nach Ausbildungsbeginn im Frühjahr 1962 möchte sie die Lehre eigentlich abbrechen. Der Personalchef bestellt deshalb Regina Pfitzers Eltern ein und macht eine klare Ansage: „Das Kind macht die Lehre fertig und dann kann sie machen, was sie will. Aus, basta.“  Regina Pfitzer gehorcht – und ahnt nicht, dass sie 45 Jahre bei MAPAL bleiben wird.

Zunächst führt sie verschiedene Bürotätigkeiten aus. Später erwirbt sie Zusatzqualifikationen zur Industriefachwirtin und zur Ausbilderin, baut die Exportabteilung mit auf und wird deren Leiterin. In ihrer langen Zeit bei MAPAL erlebt und gestaltet sie zahlreiche technische Veränderungen mit – vom Telex über das Faxgerät und frühe Buchungsmaschinen über die ersten PCs bis hin zu ausgefeilten Warenwirtschaftsprogrammen und der Kommunikation per E-Mail. Trotz aller Veränderungen und des kontinuierlichen Wachstums des Unternehmens arbeitet sie gerne und leidenschaftlich bei MAPAL. Nicht zuletzt wegen der familiären Atmosphäre und des Zusammengehörigkeitsgefühls aller Beschäftigten. „MAPAL war meine Firma“, erinnert sie sich, „damit hat man sich einfach identifiziert, es war nie die MAPAL, sondern unsere MAPAL.“

Umso mehr, als Regina Pfitzer ihren Mann bei MAPAL kennen- und liebenlernt. Zur familiären Atmosphäre passt, dass zur Hochzeit 1970 der Seniorchef Dr. Georg Kress erscheint oder dass Dr. Dieter Kress anlässlich seines 70. Geburtstages 2012 neben vielen anderen auch das längst im Ruhestand befindliche Ehepaar Pfitzer zu seinem großen Fest einlädt. Obwohl die beiden im Urlaub sind, folgen sie der Einladung gerne. „Es war uns ein Bedürfnis, dabei zu sein.“