
Vom Werkzeughersteller zum internationalen Komplettanbieter
1990–2013
Nach 1990 ergreift MAPAL erfolgreich zwei große Chancen: Mit dem Aufbau von Auslandsvertretungen wird das Unternehmen ein „Global Player“ – und mit dem klugen Kauf spezialisierter Firmen zum Lösungsanbieter für komplette Fertigungsprozesse. Aus dem Aalener Mittelständler wird die MAPAL Gruppe.
MAPAL WÄCHST IN JEDER HINSICHT
Das in Deutschland erfolgreich eingeführte Prinzip, im Vertrieb mit eigenen, gut geschulten Außendienstmitarbeitern zu arbeiten, wendet MAPAL ab 1990 auch auf die internationalen Geschäfte an. Meist unter Einbeziehung der bisherigen Handelspartner gründet MAPAL zunächst in Italien (1990), Frankreich (1992) und Großbritannien (1993) Tochtergesellschaften mit eigenen Produktions- und Reparaturstätten. Der Automobilindustrie folgend, entstehen Auslandsvertretungen in Ungarn (1995), Polen (1996), Tschechien (2000) und Rumänien (2004).
Die erste MAPAL Auslandsgesellschaft in Fernost entsteht 1991 in Südkorea. Es folgen Vertretungen in Singapur (1995), Taiwan (2000) und im wichtigen Wachstumsmarkt China (2000). Im selben Jahr baut MAPAL in Indien einen eigenen Standort mit Produktionswerk auf.
Auch auf dem amerikanischen Kontinent gründet MAPAL eigene Vertretungen, 1997 in Brasilien und 2004 in Mexiko. In den USA wird die erste, schon 1977 entstandene Auslandstochter von MAPAL 1996 von New Jersey nach Michigan verlegt – und damit in die Nähe der großen Automobilhersteller. 2013 entsteht zudem eine Fertigungsstätte in South Carolina.
Parallel zur Globalisierung vollzieht sich vor allem in der Automobilindustrie ein weiterer Trend: Kunden wollen immer weniger einzelne Werkzeuge kaufen, sondern Lösungen für komplette Fertigungsprozesse. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, erwirbt MAPAL entsprechende Unternehmen und integriert sie in die MAPAL Gruppe: 1994 den Pforzheimer Hersteller von PKD-Werkzeugen WWS, 2003 den Spezialisten für Vollhartmetallwerkzeuge (VHM) Miller in Altenstadt, 2004 den Mehrmesserreibahlen-Hersteller August Beck in Winterlingen, 2008 den Spannfutterhersteller WTE (Werkzeugtechnik Ehrenfriedersdorf) und 2012 den Bohr- und Fräswerkzeughersteller Weisskopf in Meiningen. Den wachsenden Bedarf an ISO-Werkzeugen deckt MAPAL ab 1996 mit der Sinsheimer MAPAL ISOTOOL, die seit 2015 als MAPAL ITS in Eppingen ansässig ist. Die steigenden Dienstleistungsansprüche der Kunden erfüllt MAPAL ab 1996 mit dem Projektmanagement durch Tool Expert Teams (TET) und individualisierbaren Toolmanagement-Lösungen.
Die Internationalisierung und die Ausweitung des Angebots führen zu einem enormen Wachstum der MAPAL Gruppe, die 2012 rund 440 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet und weltweit etwa 4.100 Mitarbeitende beschäftigt.



