
Vom kleinen Pionier zum globalen Marktführer: MAPAL WWS
1980-2025
Als Dr. Dieter Kress 1994 die Strategie entwickelt, MAPAL durch strategisch kluge Firmenkäufe zum Anbieter für Komplettlösungen zu machen, stößt er auf das kleine Pforzheimer Unternehmen WWS. Sein Gründer Werner Stief ist ein visionärer Pionier der PKD-Technologie – und ein ebenso leidenschaftlicher Innovator wie der MAPAL Chef. Die Integration von WWS in die MAPAL Gruppe als Kompetenzzentrum für PKD-Werkzeuge wird für beide Partner zur Erfolgsgeschichte.
DIE PERFEKTE ERGÄNZUNG
Als Prokurist eines Herstellers von Diamantwerkzeugen kommt Werner Stief in den 1970er-Jahren erstmals mit einem neuartigen Werkstoff in Kontakt: Polykristalliner Diamant (PKD), ein industriell hergestellter Schneidstoff, der die Härte von „echtem“ Diamant mit verbesserten Bearbeitungsmöglichkeiten und deutlich geringeren Kosten kombiniert. Anders als sein Arbeitgeber sieht er das riesige Potenzial des Werkstoffs – und macht sich 1980 selbstständig. Mit zwei weiteren Mitarbeitern startet seine Firma WWS (West-Werkzeug-Service Werner Stief GmbH, West steht für Werner Stief) in angemieteten Räumlichkeiten in Birkenfeld bei Pforzheim.
Durch ständige innovative Optimierungen gelingt der jungen Firma mit dem Draht-Erodierverfahren zur Herstellung von PKD-Schneiden ein technologischer Durchbruch, dem ein rasches Wachstum folgt. Treiber hierfür ist die Automobilindustrie, die zunehmend Bauteile aus Aluminium einsetzt, für deren Hochgeschwindigkeitsbearbeitung die PKD-Werkzeuge und -Schneiden wie geschaffen sind. 1985 wird MAPAL auf die Pforzheimer Pioniere aufmerksam und bezieht von ihnen individuell maßgeschneiderte PKD-Abschnitte, die in den Wendeschneidplatten der Einschneiden-Reibahlen eingelötet werden. Bald schon erwirtschaften die Pforzheimer ein Drittel ihres Umsatzes mit MAPAL. Aus dem Start-up WWS ist in kurzer Zeit der Weltmarktführer für PKD-Werkzeuge geworden, der in der Folge mehrmals in immer größere und modernere Räumlichkeiten umzieht.
Dass MAPAL 1994 eine 75-prozentige Mehrheitsbeteiligung an WWS erwirbt, schafft für beide Firmen eine Win-win-Situation: MAPAL erweitert sein Produktportfolio im Hinblick auf Lösungen für komplette Fertigungsprozesse. Und WWS profitiert vom Wachstum und dem internationalen Vertriebsnetzwerk von MAPAL. 1999 wird der Name zwar in MAPAL WWS geändert, doch das Unternehmen behält seine operative Selbstständigkeit und Werner Stief bleibt bis zum Eintritt in den Ruhestand 2010 technischer Geschäftsführer.
Auch unter dem neuen Geschäftsführer Christian Molch setzt der PKD-Pionier sein stürmisches Wachstum fort. Trotz sich ändernder Rahmenbedingungen wie beispielsweise der Transformation des wichtigsten Absatzmarktes, der Automobilindustrie, betreibt MAPAL WWS in Pforzheim heute mit rund 470 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der weltweit größten und modernsten Engineering- und Fertigungsstätten für PKD-Werkzeuge.



