Jürgen Köber: Rheinische Lockerheit und schwäbische Gründlichkeit
Der gebürtige Kölner Jürgen Köber bringt beste Voraussetzungen mit, als er 1985 als Vertriebsberater bei MAPAL anfängt: Der gelernte Werkzeugmacher mit Meistertitel ist jahrelang als Monteur durch die Welt gereist und hat dabei sowohl in technischen Fragen als auch im Umgang mit Kunden viel Erfahrung gesammelt.
Sein Hauptkunde ist Ford in Köln, den er anfangs vom ehemaligen Kinderzimmer seiner Tochter aus betreut. Wobei es zur Vertriebsstrategie – und seinem Verständnis – gehört, jeden Morgen ins Ford-Werk zu fahren, dort mit den Technikern zu sprechen und sich um die MAPAL Werkzeuge zu kümmern. „Die Beratung und Betreuung waren das Wichtigste“, sagt er noch heute, „das waren keine Werkzeuge, die sich selbst erklärten oder die man kauft wie einen Bohrer.“
Zu dieser Betreuung gehört auch, dass zur schnellen Lösung von Kundenanforderungen die Versuchsabteilung von Frieder Häberle aktiv wird oder man eine Probebearbeitung durchführt. Jürgen Köber sieht darin das entscheidende Alleinstellungsmerkmal von MAPAL, er selbst versteht sich als Problemlöser für die Kunden. Als solcher regt er sogar die Entwicklung der Außenreibahle an.
Weil das Vertriebskonzept so erfolgreich ist, erlebt er das rasche Wachstum von MAPAL ebenso mit wie die steigende Zahl von Außendienstmitarbeitern. Sie werden 2000 in zehn, später in vier Verkaufsgebieten organisiert. Jürgen Köber wird Gebietsverkaufsleiter Nordwest. Mit 23 Außendienstmitarbeitern betreut er Nordrhein-Westfalen, die Beneluxländer und Nordfrankreich.
Die schwäbische Sparsamkeit und Gründlichkeit des Unternehmens lernt er im Laufe der Zeit schätzen, auch wenn er seinen spartanischen ersten Dienstwagen – ohne Radio und zweiten Außenspiegel – fahren muss, bis der Auspuff abfällt. Er nimmt es, wie viele andere Herausforderungen, mit rheinischer Lockerheit, die im Schwabenland manchmal befremdet. Zum Beispiel, wenn er die Mitarbeiterinnen der Aalener Vertriebsabteilung bei seinen Besuchen regelmäßig mit kleinen Geschenken bedenkt.
Als Jürgen Köber 2020 in den Ruhestand geht, ist wegen der Coronapandemie kein fröhliches Abschiedsfest möglich. Trotzdem blickt er zufrieden auf seine 35 Jahre bei MAPAL zurück. „Ich hatte Glück und bin im richtigen Moment auf den richtigen Zug gesprungen. Es war nie Stillstand, es ging immer weiter. Das war ganz toll.“