Vom Wettbewerber zum Teil der MAPAL Gruppe: August Beck

Vom Wettbewerber zum Teil der MAPAL Gruppe: August Beck

1906–2025

Bevor der traditionsreiche Reibahlen-Hersteller August Beck von einem schwedischen Großkonzern aufgekauft werden kann, integriert ihn Dr. Dieter Kress in die MAPAL Gruppe. Er sichert sich damit nicht nur technisches Know-how. Sondern nutzt auch erfolgreich die Chance, das MAPAL Produktsortiment um feste, mehrschneidige Feinbearbeitungswerkzeuge zu erweitern. 

RETTUNG EINES TRADITIONSUNTERNEHMENS

August Beck, einst zusammen mit Robert Bosch Lehrling bei Gottlieb Daimler, eröffnet 1906 in Ebingen auf der Schwäbischen Alb eine mechanische Werkstätte, die zunächst hauptsächlich Reparaturen für die dort ansässige Textilindustrie ausführt. Später werden selbst entwickelte Holzbearbeitungswerkzeuge und Maschinen gefertigt, bis man sich dann auf Präzisionswerkzeuge spezialisiert, darunter Reibahlen für die Metallbearbeitung. Als Wachstumsbeschleuniger erweisen sich Reib- und Senkwerkzeuge aus Vollhartmetall oder bestückt mit Hartmetall sowie Mehrfasenstufen-Werkzeuge, die BECK ab Mitte der 1950er-Jahre herstellt. In den nächsten Jahrzehnten entwickelt sich BECK in Europa zu einem führenden Unternehmen für Feinbearbeitungswerkzeuge – und wird 1981 mit der Markteinführung einer Einschneiden-Reibahle mit Hartmetallwendeplatte zu einem direkten Mitbewerber von MAPAL. 

Allerdings hat BECK seit dem Tod des Gründers eine weitverzweigte und komplizierte Gesellschafterstruktur und gerät nicht zuletzt deshalb um die Jahrtausendwende in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Der schwedische Weltmarktführer für Präzisionswerkzeuge möchte das Unternehmen kaufen. Als MAPAL Chef Dr. Dieter Kress davon erfährt, handelt er schnell und entschlossen: Um zu verhindern, dass der Großkonzern an das Know-how für die Reibahlen kommt, kauft er nach intensiven Verhandlungen mit Vertretern der Eigentümerfamilien Anfang 2004 die August Beck GmbH & Co. KG. Wie die anderen Tochtergesellschaften MAPAL WWS und MILLER bleibt sie weitgehend selbstständig. 

Nach Einschnitten, resultierend aus der 2008 hereinbrechenden Wirtschafts- und Finanzkrise, fokussiert sich BECK auf die Produktion fester Mehrschneiden-Reibahlen und Senker, modernisiert den Maschinenpark und führt mit großem Erfolg Innovationen wie den ungleich geteilten Kegelsenker in den Markt ein. Heute agiert BECK innerhalb der MAPAL Gruppe als das Kompetenzzentrum für Mehrschneiden-Reibahlen.