Paul Frey: Kaufmännischer Gestalter der Expansion

Paul Frey: Kaufmännischer Gestalter der Expansion

Als sich der gelernte Industriekaufmann und studierte Diplom-Betriebswirt Paul Frey 1976 auf eine Annonce hin bei MAPAL bewirbt, glaubt er zunächst kaum an einen Erfolg. Gesucht wird ein „gestandener Mann“ um die vierzig, er ist gerade einmal 27. Dr. Georg Kress stellt ihn dennoch ein.

Dabei ist Paul Frey selbst skeptisch, ob er bei der seiner Meinung nach recht rückständigen kleinen Firma wirklich arbeiten möchte. Es gibt nicht einmal eine Rechenmaschine, Bilanzen werden von Hand erstellt und dann mit der Schreibmaschine getippt, Schecks zur Bezahlung eingegangener Rechnungen unterschreibt der Seniorchef persönlich. „Das war ein Schock für mich“, erinnert er sich, „besonders die kaufmännische Seite war sehr weit zurück.“

Als eine seiner ersten Handlungen bestellt Paul Frey, nach Rücksprache mit Dr. Dieter Kress, zwei Rechenmaschinen – nur, um zusammen mit dem Juniorchef vor dem sparsamen Dr. Georg Kress „strammstehen“ und den vermeintlich unnützen Kauf rechtfertigen zu müssen. Bald lernt er aber die Sparsamkeit der Firma, die sich nicht einmal einen Steuerberater leistet, zu schätzen. Denn er sieht, welches Potenzial in dem Unternehmen steckt. Und tatsächlich verdoppeln sich in der Folgezeit Umsätze und Mitarbeitende alle fünf Jahre. Unter anderem wegen der steigenden Zahl von Auslands- und Tochtergesellschaften, die alle an Paul Frey berichten. 1986 erhält er Prokura, zeitweise ist er außer für das Finanz- und Rechnungswesen auch für den Personalbereich, die Organisation und die EDV zuständig.

Oft reist Paul Frey zu den Tochter- und Auslandsgesellschaften, besonders vor und während der Integration in die MAPAL Gruppe. Bei der Tochtergesellschaft August Beck übernimmt er sogar die kaufmännische Geschäftsführung. Außerdem entwickelt er ein international einsetzbares Finanzcontrolling-System und ist maßgeblich an der Einführung von SAP beteiligt.

2014, nach fast 40 Jahren bei MAPAL und mit Erreichen der Altersgrenze, übergibt Paul Frey seine operativen Aufgaben in jüngere Hände. Seinem Chef Dr. Dieter Kress, den er als „sehr zielstrebig, organisiert, kreativ, fleißig, offen, kommunikativ und intelligent“ schätzt, bleibt er noch drei weitere Jahre für die Bearbeitung von Sonderaufgaben erhalten.