Christian Molch: Vom Zerspanungs­mechaniker zum Geschäftsführer

Christian Molch: Vom Zerspanungs­mechaniker zum Geschäftsführer

Der 1965 in Schwandorf bei Regensburg in Bayern geborene Christian Molch absolviert nach der Volksschule ab 1980 eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker bei einem Hersteller von Präzisionswerkzeugen. „Die glänzenden, feinen Oberflächen, die kleinen Toleranzen und die Präzision haben mich schon damals gefesselt“, erinnert er sich noch heute. Später erwirbt er die Mittlere Reife und das Fachabitur, nach dem Wehrdienst studiert er Maschinenbau in Regensburg. In seiner Diplomarbeit beschäftigt er sich bereits 1994 mit einem Qualitätsmanagementsystem – die DIN ISO 9001 ist da noch weitgehend Neuland.

Christian Molch kehrt nach dem Studium in seinen früheren Ausbildungsbetrieb als Assistent der Geschäftsführung zurück. Zwei Jahre später wird er Produktionsleiter und nach der Übernahme seines Arbeitgebers durch einen US-amerikanischen Konzern auch Werkleiter. Als Werner Stief, der Gründer und technische Geschäftsführer von MAPAL WWS, ausscheidet, kann Dr. Dieter Kress Christian Molch von einem Wechsel nach Pforzheim überzeugen. Dort wird dieser 2008 zunächst technischer Leiter und 2010 Technischer Geschäftsführer. Positiv überrascht ist er von den im Vergleich zum Konzern großen Freiheiten: „Solange es keine Probleme gab und gut lief, war unser Gefühl: Macht, was ihr wollt.“ 

Kaum ist Christian Molch bei MAPAL WWS an Bord, trübt die Finanzkrise von 2008/2009 die Geschäfte. Sie kommen aber schnell wieder in Schwung. Von 2010 bis 2018 verdoppeln sich der Umsatz und die Zahl der Beschäftigten beinahe – vor allem wegen der weltweiten Vertriebsaktivitäten von MAPAL und einem stark steigenden globalen Erstausrüstergeschäft. Zudem wird MAPAL WWS in Pforzheim in dieser Zeit zum Kompetenzzentrum für PKD-Werkzeuge der MAPAL Gruppe ausgebaut.  

Das Unternehmen war bis dahin vor allem wachstumsgetrieben. Seit 2019 geht es darum, MAPAL WWS zu stabilisieren und Kosten zu senken. Stark von Dr. Jochen Kress unterstützt, beginnt man 2021 damit, produktionslogistische Prozesse und Produktionstechnologien zu optimieren, um bei höheren Produktionszahlen deutlich reduzierte Durchlaufzeiten und eine verbesserte Liefertreue zu erreichen und nachhaltig sicherzustellen. Dass 2021 Personal abgebaut werden muss, bereitet Christian Molch, mittlerweile als Geschäftsführer auch verantwortlich für die kaufmännischen Aufgabenstellungen bei MAPAL WWS, schlaflose Nächte. Aber dieser Schritt ist notwendig, die Kapazität muss an die Marktanforderungen angepasst werden.   

Und was die weitere positive Entwicklung und Zukunftssicherung bei MAPAL angeht, so ist Christian Molch absolut davon überzeugt, dass die „strategischen Themen, die Dr. Jochen Kress angeschoben hat, das Unternehmen innovativ halten und in Zukunft auch wieder wachsen lassen“.