
Von der kleinen Werkzeugfirma zum innovativen Unternehmen
1950–1969
Mit unternehmerischem Mut, hoher Innovationskraft, außerordentlichen Mitarbeitenden und betriebswirtschaftlicher Solidität entsteht unter der Leitung von Dr. Georg Kress ein stetig wachsendes Unternehmen für hochwertige Feinbearbeitungswerkzeuge. Die einschneidige „MAPAL Reibahle“ setzt sich erfolgreich vom Wettbewerb ab.
EINE MUTIGE INNOVATION MACHT DEN UNTERSCHIED
Der Steuerberater Dr. Georg Kress übernimmt 1950 von einem Mandanten die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene Firma „OBA Präzisionswerkzeugbau“. Als MAPA (Maschinen- und Präzisionswerkzeugbau Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Aalen/Württ.) wird das Unternehmen Anfang 1951 ins Handelsregister eingetragen. Es produziert wie die Vorgängerfirma in einer gemieteten barackenähnlichen Halle in Aalen vor allem Gewindebohrer und Schneideisen.
Auf der Suche nach neuen Produkten erwirbt Dr. Georg Kress 1951 das Patent für eine innovative Holzbearbeitungsmaschine mit vollautomatischer Profilstabfräse, die wenig später hergestellt und erfolgreich vertrieben wird. Und 1952 – gegen den Rat vieler Fachleute – das Patent einer Reibahle mit nur einem, einstellbar in einem Schlitz eingeklemmten Messer. Gegenüber herkömmlichen Reibahlen ermöglicht sie theoretisch mehr Flexibilität beim Reiben – und dies bei hohen Drehzahlen, Vorschüben und Standzeiten sowie geringeren Herstellungskosten.
In der Praxis ist jedoch viel Versuchs- und Entwicklungsarbeit nötig, bis die einschneidige Reibahle 1954 auf den Markt kommen kann. Sie wird wegen ihrer Vorteile schnell zum gefragten Produkt und zum Alleinstellungsmerkmal von MAPAL, wie das Unternehmen wegen eines markenrechtlichen Konflikts ab 1956 heißt. Weitere patentierte Innovationen zur Einschneiden-Reibahle wie Wendeschneidplatten und zwei asymmetrisch angeordnete Führungsleisten aus Hartmetall machen aus dem Werkzeug Anfang der 1960er-Jahre ein Hochleistungswerkzeug, das bei immer mehr Kunden Anwendung findet.
Entsprechend wächst MAPAL, 1961 zählt die Firma bereits 130 Beschäftigte. Ein Jahr später werden die letzten bisher gemieteten Räume und Freiflächen erworben. 1958 hatte man bereits auf einem vorab gekauften Teilgrundstück eine große Sheddachhalle errichtet. Dank kontinuierlicher Verbesserungen der Einschneiden-Reibahle, vor allem hinsichtlich der Standzeiten, wächst das Unternehmen stetig weiter. 1969 trägt die „MAPAL Reibahle“ bereits ein knappes Drittel zum Umsatz von rund 3,5 Millionen D-Mark bei, das Unternehmen beschäftigt rund 175 Menschen. Einer von ihnen ist seit Jahresbeginn Dr. Dieter Kress, der Sohn des Gründers.




